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Das Gastgeber-Gen in Jedem von uns

Jan Wilhelm Buhrmann • Juni 09, 2021

Das Gastgeber-Gen in jedem von uns

Erinnern Sie sich noch an meinen Maître Herrn Kaufmann in der Ente? Ein perfekter Gastgeber, oder einfach ein geborener Gastgeber? Ich bin der festen Überzeugung, dass in Jedem von uns ein Gastgeber-Gen schlummert. Versuchen Sie einmal, es freizulegen und zum Strahlen zu bringen. 

Ein Gast stürmt abgehetzt von einem enttäuschenden Geschäftstreffen ins Restaurant. Schnaufend setzt er sich und bevor die Servicekraft ihn überhaupt begrüßen kann, raunzt er ein unhöfliches: „Bier!“ Die Bedienung ist über soviel Unhöflichkeit empört und knallt dem Gast nach gefühlten 12 Minuten das 7-Minuten-Bier hin und bekommt nicht mehr über die Lippen als ein stoischen „Ihre Bestellung, bitte.“ Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Ja? Unter uns: oftmals hängt die Freundlichkeit des Servicepersonals von der Stimmung der Gäste ab. Ob gute oder schlechte Laune: beides ist ansteckend. 

Stellen Sie sich dieselbe Situation in einem anderen Rahmen vor: Sie haben sich zu Hause Besuch eingeladen und ihre Freundin Beate kommt völlig abgehetzt von einem enttäuschenden Geschäftstermin zu Ihnen. Noch bevor sie sie begrüßen können, stöhnt sie: „Bier.“ Wie reagieren Sie? Vielleicht so: „Beate. Setz Dich, mach es Dir gemütlich und komm erst einmal an. Ich bringe Dir Dein Bier und dann schauen wir weiter, ich habe nämlich noch ganz viele Köstlichkeiten vorbereitet.“ Als privater Gastgeber würden Sie sich niemals aus der Ruhe bringen lassen. 

Übertragen sie ihr Verhalten gegenüber ihrer Freundin auf den Gast und spicken sie bestenfalls noch mit einer Spur Humor. „Als Fassbier haben wir......, das dauert allerdings ein paar Minuten. Daher empfehle ich Ihnen unser erfrischendes Flaschenbier. Das ist in weniger als einer Minute am Tisch.“ Alles, was Sie nun tun müssen, ist den versprochenen Zeitrahmen für das Flaschenbier einhalten. Bestenfalls servieren sie gleich noch etwas Brot oder was zum Knabbern dazu. „Bitte schön, hier auch schon mal was für den ersten Hunger, genießen sie ihr Bier und um den Rest kümmern wir uns gleich.“ Beobachten sie dabei, wie der Gast reagiert, denn ich verspreche Ihnen, dass sich seine Laune schnell wandeln wird.

Die Analogie zum privaten Gastgeber lässt sich auf viele Situationen im Restaurant übertragen. Das wird Ihnen den Arbeitsalltag massiv erleichtern. Und sie werden bemerken, wie ihr Ansehen bei den Gästen wachsen wird. Ich bin mir sicher, dass es sich auch in Ihrem Trinkgeld widerspiegeln wird und das steigert ja bekanntlich die Laune des Gastgebers enorm.


von Jan Wilhelm Buhrmann 28 Mai, 2021
Eine Steigerung des Pro-Kopf-Umsatzes ist wohl jedes Gastronomen Wunsch. Doch wie erreichen Sie das? Mit Marketingmaßnahmen oder doch mit der Perfektionierung der Gast-Gastgeber-Beziehung?
von Jan Buhrmann 23 Apr., 2021
Verkaufen kann jeder. Oder doch nicht? Es kommt nicht darauf an, OB man verkauft, sondern WIE.
von Jan Wilhelm Buhrmann 27 Mai, 2021
Wer seine Gäste beim Namen nennt, hat nicht gepennt. Eine kleine Geste mit großer Wirkung.
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